Murphy's law am 70.3 Ironman Cascais 🇵🇹

Mein letzter Wettkampf in der Saison 2022 ist nun hinter mir. Es war ein hervorragend organisierter Wettkampf und eine coole Strecke, jedoch verlief das Rennen nicht nach Plan. Mehr dazu in diesem Rennbericht.

Inhaltsübersicht

Vorbereitungen

Ich habe sehr viel Zeit und Energie in die Vorbereitungen in diesen Wettkampf investiert. Sehr lange im Voraus habe ich mich auf diesen Wettkampf gefreut und mir viel vorgenommen. Es war auch mein erster 70.3 Ironman mit meinem neuen Kú TF1 Triathlonbike sowie dem neuen Trikot mit den neuen Sponsoren (Kú Cycle und Planted) drauf.

 

In der Woche vor dem Wettkampf bekam ich Fieber und fing eine Erkältung ein. Ziemlich frustrierend, da bis dahin die Vorbereitungen optimal verliefen und ich überzeugt war, dass ich anders wie am 70.3 Ironman Rapperswil 2022 meine Leistung am Tag X abrufen kann. Negative Gedanken versuchte ich zu eliminieren und in positive umzuwandeln. An den Tagen in denen ich Fieber hatte, trainierte ich gar nicht und auch danach habe ich das Training noch mehr reduziert, als ich das sonst getan hätte. Bis zwei Tage vor dem Wettkampf war ich nicht in der Lage, durch die Nase zu atmen, weil diese durch die Erkältung stets ziemlich verstopft war. Glücklicherweise konnte ich danach zwar frei atmen, doch ich hatte dennoch auch bis zwei Tage nach dem Wettkampf stets eine erhöhte Schleimbildung im Nasen- und Rachenbereich. Ich machte das beste aus der Situation, doch mein Gesundheitszustand am Renntag würde ich auf etwa 95% einstufen….

Schwimmen

Es war mein erster Wettkampf, indem ich im Meer schwimmen musste. Das Wasser war krass salzig und mit 16 Grad auch ziemlich kühl. Als ich die Tage zuvor da das erste Mal geschwommen bin, fand ich das sehr speziell und hatte etwas Respekt davor. Am Wettkampftag ging das dann aber sehr gut und ich bin happy mit meiner Schwimmzeit von 28 Minuten und 12 Sekunden. Der hohe Salzgehalt im Meerwasser hat sicherlich für leicht bessere Schwimmzeiten gesorgt, da ein höherer Salzgehalt eine bessere Wasserlage ermöglicht. Dennoch glaube ich, dass die Entwicklung meiner Schwimmzeiten sich gut verbessert hat, da ich in Rapperswil zwei Minuten mehr benötigte, um die 1,9 Kilometer zu schwimmen.

 

In der ersten Wechselzone war aus unerklärlichen Gründen mein Startnummerband nicht dort, wo ich es am Vortag platziert habe. Ich verlor dann rund eine Minute, um dieses zu suchen. Sehr ärgerlich, doch ich versuchte stets ruhig zu bleiben und das beste aus der Situation zu machen.

Velo

Dennoch ermöglichten die festgelegten Wattdaten in Zusammenhang mit einer sehr aerodynamischen Position und einem superschnellen Rad einen guten Bikesplit. Ärgerlich war, dass ich rund 3 Minuten verloren hab, da ich auf der Radstrecke ein Schlagloch übersehen habe und einen Platten einfing. Mit einem Zéfal Pannenspray konnte ich das relativ schnell flicken, doch ein Rhythmusbrecher und Zeitverlust war es trotzdem.

Run

Auf dem ersten Kilometer auf der Laufstrecke hatte ich noch Magenprobleme und musste bei der ersten Feedzone noch die Toilette aufsuchen. Danach fühlte ich mich körperlich fit und war überzeugt, dass ich nun ein sehr soliden Halbmarathon laufen würde. Bis etwa Kilometer 12 lief alles super und ich lief mit einer Pace von etwa 3:40min/ Kilometer, doch dann lief ich “in eine Wand.” Wie auf einen Schlag fühlte ich mich schlapp und es fühlte sich so an, als wäre mein Zuckerspiegel total zusammengebrochen. Ziemlich merkwürdig, da ich auch auf dem Rad ziemlich viel konsumiert habe (130g/ Stunde) und auch in der ersten halben Stunde beim Laufen nochmals 50g Zucker zu mir genommen habe.

 

Gezwungenermassen musste ich das Tempo drosseln. Ich nutzte die Feedzone um mich ausreichend zu verpflegen. Ich schnappte mir 3 Maurten Gels und 10 Becher Cola. Ziemlich gewagt, da ich sonst weder mit Cola noch mit Maurten Gels trainiere und das so nie getestet habe im Vorfeld. Glücklicherweise fühlte ich mich danach energetisch schnell wieder einiges besser und konnte das Tempo danach wieder etwas erhöhen. 

 

Total erschöpft lief ich ins Ziel mit einer Zeit von 4 Stunden und 25 Minuten. 

Fazit

Natürlich habe ich gehofft, die Saison mit einem besseren Resultat abzuschliessen. Zu viele Dinge sind nicht so verlaufen, wie ich mir das vorgestellt habe. Anfangs war ich sehr frustriert, deshalb habe ich auch ein paar Tage gebraucht, um diesen Rennbericht zu verfassen.

Den Kopf stecke ich aber deswegen nicht in den Sand. Ich bin top motiviert, mich weiterzuentwickeln, schneller zu werden und alles zu unternehmen, dass der nächste 70.3 Ironman planmässig verlaufen wird und ich diese Leistung abrufen kann, wofür ich auch trainiert habe. Was mir aktuell noch nicht klar ist, wieso ich beim Laufen dieses Loch hatte, mein Magen Probleme machte und ich nicht meine Leistung abrufen konnte. Am Powerman Zofingen dieses Jahr habe ich ja bewiesen, dass ich schnell Laufen kann. 

Aktuell geniesse ich noch ein paar schöne Tage in Portugal und fokussiere mich auf die Erholung. Danach beginne ich mit einem sauberen Saisonaufbau und freue mich bereits auf die Saison 2023.

Der Event war eine tolle Erfahrung. Die Atmosphäre am Event war grossartig und ich fand es wunderschön, dass ich dieses Erlebnis mit meiner Freundin teilen konnte. Sie wurde neunte bei den Profi Frauen mit einer Zeit von 4 Stunden und 29 Minuten.