Erste 70.3 IRONMAN-Teilnahme

Bei prallender Hitze (35 Grad 🥵) habe ich am letzten Sonntag 19. Juni in Rapperswil meinen ersten 70.3 Ironman absolviert. Ich startete in der Agegroup 18-24 und beendete den Wettkampf auf Rang 🖐. Mehr zum Wettkampf in diesem Rennbericht.

Inhaltsübersicht

Vorbereitung

Wahrscheinlich war das bis dato der Wettkampf, in den ich am meisten Energie in die Vorbereitung investiert habe. Nebst strukturierten Trainingseinheiten, optimierte ich meine Ernährung, verbesserte meine Laufökonomie und feilte an meiner aerodynamischen Position auf dem Rad. Die Erkenntnisse, welche ich bei den Aerotests im Februar machen konnte, waren sehr spannend. So hätte ich zum Beispiel nicht gedacht, dass ich durch einen anderen Triathlon-Anzug sieben Watt einsparen kann. Zum Vergleich:  Der frontale Luftwiderstand mit der gleichen Geschwindigkeit von einem Scheibenrad ist nur 5 Watt schneller gegenüber einem Hinterrad mit einer 80mm Carbonfelge. Selbst ein günstiges Scheibenrad kostet doppelt so viel wie ein neuer Triathlonanzug.

 

Es war mir schnell klar, dass ich für diesen Wettkampf einen neuen Triathlonanzug anfertigen lassen möchte. Unter anderem auch deshalb, weil mein bisheriger Triathlonanzug fast komplett schwarz war und das für heisse Wettkämpfe suboptimal ist.

Wettkampf

Bereits um acht Uhr Morgens fiel der Startschuss. Die Wassertemperatur war angenehm bei rund 22 Grad. Während bei der Elite-Kategorie aufgrund der hohen Wassertemperaturen das Schwimmen mit Neoprenanzug untersagt war, starteten in meiner Agegroup beinahe alle mit einem Neoprenanzug. Nicht wegen der Temperatur, sondern weil der Neoprenanzug eine bessere Wasserlage ermöglicht, was in der Regel zu schnelleren Schwimmzeiten sorgt. Zwei Tage vor dem Wettkampf ging noch mein Neoprenanzug kaputt. Ich war sehr froh, dass ich da bei meinem Coach im Schwimmkanal vorbeigehen konnte und er noch einen neuen Neoprenanzug in meiner Grösse hatte.

Schwimmen

Meine Schwimmzeit war wesentlich besser als erwartet. Anfang Jahr war ich noch sehr frustriert, da meine Schwimmleistung stagnierte auf einem sehr tiefen Niveau. Dass ich nun die 1,9 Kilometer in nur knapp über 30 Minuten absolvieren konnte, hat mich sehr positiv gestimmt. Hervorragend ist das bei weitem nicht…wenn ich aber zurückdenke, dass ich vor nicht mal ganz zwei Jahren mit Crawlen angefangen habe und da noch überhaupt keinen Plan hatte und kaum eine Poollänge am Stück crawlen konnte, gibt mir das schon gewisse Zuversicht, dass ich auch noch beim Schwimmen schnell werden kann.

Velo

Auf dem Rad fühlte ich mich sehr gut und konnte das Tempo sehr hoch halten. In meiner Agegroup hatte ich die schnellste Radzeit. Ich habe mich gut verpflegt und fühlte mich gut für die Laufstrecke. Es fühlte sich nach dem perfekten Rennen an.

Laufen

Zu früh gefreut. Nach dem Rad fahren kam der Hammer. Bereits beim anziehen in der Wechselzone vermerkte ich ein leichtes „Zwicken“ in den Beinen. Ich startete vorsichtig und ging davon aus, dass ich bald das Tempo erhöhen kann. Dem war leider nicht so. Schon nach wenigen Kilometern verspürte ich ein einengendes Gefühl in der Brust. Es fühlte sich so an, als würde mir jemand mit einem Strick den Brustkorb zuschnüren. Das war so heftig, dass ich nach ein wenigen Kilometern schon ein paar Metern gehen musste. In einem sehr langsamen Tempo konnte ich dann wieder weiterlaufen, es war jedoch nurnoch ein bitteres leiden bis ins Ziel. Die Hitze auf dem Asphalt sowie auf dem Pflastersteinboden in der Stadt war richtig krass und die Treppen beim Schloss Rapperswil, welche wir hochrennen mussten, raubte noch die letzte Energie.

Fazit

Rückblickend habe ich etwas gemischte Gefühle über diesen Wettkampf. Ich bin sehr happy über die Leistung beim Schwimmen. Auf dem Rad war ich wohl etwas zu offensiv unterwegs und erhielt dann beim Laufen die Quittung.

Obwohl ich so viel in die Vorbereitung investiert habe, lief auch da nicht alles nach Plan. Zwei Wochen vor dem Wettkampf war ich noch krank. Zehn Tage lang hatte ich eine verstopfte Nase, Rachenschmerzen sowie Husten. Das Training hatte ich während dieser Zeit komplett runtergefahren, um sicherzugehen, dass ich nicht noch eine Herzmuskelentzündung krieg. Ich war zwar wieder rechtzeitig für den Wettkampf in Form, jedoch fehlte mir vorallem bei Laufen der letzte Schliff. 

Ich finde es sehr schade, dass ich mich nicht für die 70.3 WM in Utah qualifizieren konnte. Runterkriegen lasse ich mich deswegen nicht. Es motiviert mich, noch härter an mir zu arbeiten, um mich bei der nächsten Gelegenheit für die WM zu qualifizieren.

Aktuell geniesse ich noch ein paar entspannte Tage bei meiner Freundin in Flensburg. Am Sonntag gilt es für sie ernst in Elsignore. Es freut mich, dass ich da vor Ort mitfiebern kann.

Am 3. Juli habe ich meinen nächsten Triathlon-Wettkampf. Es handelt sich dabei um den Sprintdistanztriathlon-Wettkampf in Benken SG –> Tempo-Sport Linthathlon. Für mich auch ein sehr spezieller Wettkampf, da dieser so quasi mein Heimrennen ist und da ich da vor einem Jahr meinen ersten Triathlon-Wettkampf ever hatte.

Supporter ❤

So viele Supporter wie an diesem Wettkampf hatte ich noch nie. Zahlreiche Leute haben mitgefiebert am Streckenrand, den Liveticker verfolgt und mich auch im Vorfeld unterstützt. Es wäre jetzt etwas lang und schwierig, um alle Namen aufzuzählen, doch ein paar möchte ich herauspicken:

Ein grosses Dankeschön an meine Eltern und Schwester – die Unterstützung, auf die ich seit klein an immer zählen kann. Moritz Schmid: Im Vorfeld sowie vom Wettkampf hat Moritz exzellente Videoaufnahmen gemacht. Ein kurzes Race Recap Video ist hier ersichtlich. Stay tuned for more 😉

Vor Ort konnte sie zwar leider nicht dabei sein, aber für mentalen Support war dennoch gesorgt: Vielen Dank an meine Freundin Jenny für den Support.

Ein grosses Dankeschön geht auch an meinen Coach Roy Hinnen, an Runningwolf für die Lauftipps, an Aerofitting für die Aero Optimierungen sowie React für den superschnellen Anzug.