Nach einer sehr schwierigen Saisonvorbereitung habe ich mich umso mehr gefreut, dass die Saison nun auch für mich endlich gestartet ist. Konkret habe ich an der Multisport WM in Ibiza drei Wettkämpfe absolviert:
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Vier Tage vor dem Wettkampf kamen wir in Ibiza an. Optimal, um sich etwas an das Klima und die Gegend zu gewöhnen. Mental fühlte ich mich gut, dass die Saison auch für mich endlich starten konnte. Bezüglich meiner Form auf dem Velo war ich sehr zuversichtlich. Anders sah es aber aus in Bezug auf meine Laufform.
Die Saisonvorbereitung war dieses Jahr allgemein etwas speziell. Nach dem 70.3 Ironman in Cascais letztes Jahr habe ich Saisonpause gemacht und danach ziemlich lange gebraucht, bis ich wieder mit strukturiertem Training mit Intensitäten beginnen konnte. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt auch eine sehr intensive Phase im Studium und mein damaliger Coach hatte eine neue sehr radikale Trainingsphilosophie, welche für mich kontraproduktiv war. Das führte dazu, dass ich im Dezember letztes Jahr noch Bluthochdruck-Probleme hatte, diverse Abklärungen machen musste und das Training stark herunterfahren musste.
Der Coach-Wechsel Mitte Dezember gab mir neue Motivation, die Bluthochdruck-Probleme gingen weg und ich fühlte mich viel energetischer. Was das Laufen angeht hatte ich jedoch immer wieder Probleme mit der Paraneussehne. Aus diesem Grund konnte ich im April auch nicht an der Sprintdistanz Duathlon Europameisterschaft in Caorle starten. Die Sehnenbeschwerden sind inzwischen weg, doch den Aufbau musste ich sehr vorsichtig angehen, sodass ich mein erstes Laufintervall-Training nach der Verletzung erst drei Tage vor der Sprintdistanz WM machen konnte. Froh bin ich jedoch, dass Radtrainings während dieser Zeit kein Problem waren und ich da den Fokus auf dem Rad noch etwas intensivieren konnte und hierdurch meine Form auf dem Rad nochmals merklich gestiegen ist.
5 Kilometer Laufen, 20 Kilometer auf dem Rad und nochmals 2,5 Kilometer Laufen galt es zu absolvieren. Die Temperaturen waren angenehm warm und die Laufstrecke sehr schön gelegen am Meer entlang. Das Niveau war jedoch auf einem anderen Level und da mitzuhalten, war eine grosse Herausforderung. Auf dem Rad konnte ich zwar etwas Zeit gut mitmachen, jedoch konnte ich nicht in einer Radgruppe mitfahren und konnte somit auch nicht von Windschatten profitieren. Immerhin gelang es mir in einem Teilstuck (gemäss Strava) der Radstrecke die zweitschnellste Segmentzeit absolviert zu haben. Den Wettkampf beendete ich schlussendlich auf Rang 47.
2,5 Kilometer Laufen, 5 Kilometer auf dem Rad und nochmals 2,5 Kilometer Laufen galt es zu absolvieren, danach eine Übergabe an das Teammitglied (Alexa Magallon) und anschliessend nochmals dieselbe Distanz. Schlussendlich haben also beide Teammitglieder diese Distanz zweimal absolviert. Für mich ziemlich speziell, da ich zuvor noch die ein Wettkampf in diesem Format absolviert habe. Beim Wechsel ist mir dabei noch ein Malheur passiert beim Wechsel.
Der Crossduathlon unterscheidete sich vom Rennformat stark zu den anderen beiden Wettkämpfen. Bei der Sprintduathlon WM und beim Mixed Team Relay war die Intensitätsdauer deutlich unter einer Stunde. Länger heisst nicht unbedingt härter – bei den super kurzen Wettkämpfen befindet man sich länger im hochanaeroben Bereich. Die limitierenden Faktoren sind andere, aber es wäre falsch zu sagen, dass ein längerer Wettkampf auch per se eine grössere Leistung ist. Eine bestimmte Distanz möglichst schnell zu absolvieren ist unabhängig der Distanz eine Challenge.
Beim Crossduathlon war ein Crosslauf von 5,8 Kilometer, anschliessend 20,9 Kilometer auf dem Mountainbike und nochmals ein 3 Kilometer Crosslauf zu absolvieren. Die beiden Crossläufe machten mir ziemlich zu schaffen, da ich mich nicht gewohnt bin über so viele Steine, Treppen, und losen Untergrund zu rennen. Auf dem Rad fühlte ich mich gut und konnte einige Plätze gut machen. Meine fahrtechnischen Fähigkeiten, welche ich mir vor meiner Zeit als Triathlet und Duathlet angeeignet habe, waren da sicher von Vorteil. Da der Radabschnitt auch im Verhältnis zum Laufen länger war und Windschatten auf dieser Mountainbike-Strecke kein matchentscheidender Faktor war, lag mir dieses Format besser als die anderen beiden Wettkämpfe. Die Renndauer betrug ca. 1 Stunde und 40 Minuten. Dabei immer konzentriert zu sein, war eine Challenge und gelang mir nicht immer, was auch zu kleineren Stürzen führte.
Den Wettkampf hätte ich auf Platz 19 beendet. Jedoch wurde ich schlussendlich disqualifiziert, da ich in der zweiten Wechselzone aus Versehen den Helm wieder an den Lenker hängte statt in die vorgesehene Box legte.
Resultatmässig klingt das alles definitiv nicht nach einem Highlight. Wahrscheinlich wären die meisten nach so einem langen Trainingsausfall beim Laufen gar nicht erst an der WM angetreten. Mitnehmen konnte ich von den Wettkämpfen jedoch einiges. Zudem war es eine supercoole Zeit in Ibiza mit der Swiss-Duathlon-Squad.